Unsere Jahresexkursion von 2010 führte uns in die Lausitz und hatte als Thema „Auf den Spuren Rudolf Zimmermanns“. Zimmermann war nicht nur Ornithologe und Feldherpetologe, sondern gilt auch als Pionier der sächsischen Tierfotografie. Häufig war er für seine Beobachtungen und Naturfotografien im Gebiet der Lausitz unterwegs, beispielsweise in den Teichgebieten bei Königswartha. Im dort gelegenen Gasthaus „Entenschenke“ war er oft zu Gast. Dort waren auch lange mehrere seiner Fotografien ausgestellt. 2010 begann vor diesem – inzwischen leider geschlossenen – Haus unsere herpetologische Exkursion.
Uwe Prokoph stellte vor der Entenschänke einige Fotos von Zimmermann aus. Es ist auch für heutige Tierfotografen noch beeindruckend, wie ihm diese Bilder mit seiner damals verfügbaren Technik gelingen konnten.
Auf dem Programm standen anschließend mehrere Teichgebiete, aber auch die Geschichte der Gegend. Beispielsweise besuchten wir die Wallfahrtskirche in Rosenthal, die Kirche in Ralbitz und beschäftigten uns mit den Hintergründen der Mordkreuze. In den Teichgebieten fanden wir unter anderem:
Laubfrösche (Hyla arborea)
Ringelnattern (Natrix natrix) – hier ein Exemplar beim sich-tot-stellen
Larven der Knoblauchkröte (Pelobates fuscus)
Hybrider Teichfrosch (Pelophylax „esculentus“)
Rotbauchunke (Bombina bombina)
Suchbild
Zum Tagesabschluss besuchten wir noch ein Vogelreservat: Den Tauerwiesenteich bei Förstgen. Dort gibt es einen Beobachtungsturm, von dem aus man u.a. Kraniche, Flussseeschwalben und sogar Seeadler beobachten kann. Voraussetzung ist allerdings ein gutes Fernglas. Auf der Fahrt dahin begann es in Strömen zu regnen. Als wir ankamen, lag der See völlig verregnet vor uns. Ein paar nasse Kormorane waren zu sehen, zwei Graureiher standen am Ufer – weiter nichts. Doch allmählich entdeckten wir tatsächlich immer mehr. Weit entfernt, am gegenüberliegenden Seeufer, war an einem Baum ein auffälliger Punkt: Der erste Seeadler! Nach einer Weile sah jemand den zweiten. Und später noch einen dritten. Der dunkle Fleck im etwas näheren Gebüsch einer vor uns liegenden Insel entpuppte sich als Fischadler. Leider konnten wir durch den dichten Regen keine brauchbaren Fotos machen.