In welchem Zustand sind die Biotope der Feuersalamander in der Umgebung Freitals? Auf diese Frage kamen einige unserer Stadtgruppenmitglieder, als sie 2019 während eines gemeinsamen Urlaubs im heißen Süd-Europa herpetologisch unterwegs waren. Denn auch in Deutschland hatte im Jahr zuvor starke Hitze für eine großflächige Dürre gesorgt. Der Sommer 2019 brachte ebenfalls weitere Trockenheit. Wie hatte sich das auf die Feuersalamander zu Hause ausgewirkt?

Feuersalamander

In der Umgebung Dresdens existieren mehrere Vorkommen des Feuersalamanders (Salamandra s. salamandra). Darunter sind wenige große Vorkommen, viele Biotope beschränken sich aber nur auf kleine, oft isolierte Täler. Neben der Gefährdung durch Bebauungen kann auch ein mehrfaches Austrocknen der Bäche über mehrere Jahre hinweg das Aus für die Population bedeuten.

Bald nach dem Ende der Reise wurde deshalb einer dieser kleineren Biotope am Rande Freitals besucht. Einem der Mitreisenden war bekannt, dass früher dort Salamander lebten. Leider zeigte sich, dass kein Wasser mehr im Bach floss. Da es an diesem Tag zu warm für eine erfolgreiche Suche nach Feuersalamandern war, wurde beschlossen, an einem Regentag wiederzukommen.

So vergingen einige Wochen, bis der erste Regen kam. An diesem Tag konnten 21 Tiere verschiedener Altersstufen gefunden werden.

Feuersalamander
Feuersalamander
Feuersalamander, Fels
Feuersalamander

Dieser Erfolg stimmte die Salamanderfreunde zuversichtlich und sie entschlossen sich, etwas für den Biotop zu unternehmen. Im Februar des Jahres 2020 schaufelten sie nach Absprache mit dem NABU und dem Eigentümer des Gebietes, Naturbewahrung e.V., eine Mulde im Bachbett aus. So wurde eine Stelle geschaffen, wo das Wasser ruhig und lange Zeit beständig vorhanden ist, damit die Alttiere ihre Larven absetzen können.

Gewässer Biotop Freital

Diese Stelle wurde von weiblichen Feuersalamandern erfolgreich angenommen, denn nach einigen Wochen konnten dort ca. 40 Larven gefunden werden. Deshalb wurden in den folgenden Jahren noch zwei weitere Mulden angelegt. Außerdem wurden die bestehenden jeweils im Herbst vom Schlamm gesäubert.

Feuersalamander Larven
Feuersalamander Larven
Feuersalamander Biotop, Mulden

Weiter oben im Tal befindet sich am Zubringerbach der angelegten Gewässer ein weiteres Becken. Dieses war voll mit Altholz und Laub. Auch diese Stelle konnte wiederhergerichtet werden.

Gewässer Biotop Freital

Ein weiterer Wasserlieferant für den Bach ist ein alter, eingefallener Entwässerungsstollen. Die Vermutung lag nahe, dass er auch ein gutes Absetzgewässer für Larven ergeben könnte. 2022 wurde diese Stelle deshalb ebenfalls verbessert. Nach vielen Stunden mühseliger Beräumung und einigen Wochen Wartezeit machten das Wasser und der entstandene Schacht wieder einen guten Eindruck.

Stollen, Eingang
Feuersalamander Larve

In den so gewonnenen Gewässern ist die Zahl an Larven im Jahr 2022 auf mindestens 100 angewachsen. Unsere Mitglieder werden weiter beobachten, wie sich der Biotop in den kommenden Jahren entwickeln wird. Ein gutes Ergebnis wäre, wenn in den kommenden Jahren keine weiteren Pflegemaßnahmen mehr erforderlich sind und der Feuersalamander-Bestand sich von selbst erhält.


Fotos: Michael Schuricht

Text: Michael Schuricht, Frank Böhm