Die hier gezeigte Übersicht der Verbreitung von Amphibien und Reptilien in Sachsen wurde aus der sehr umfangreichen MultiBaseCS-Datenbank des NABU Freiberg erstellt, die auch viele historische Daten enthält. Die Karten können aber nicht den vollständigen Umfang der Vorkommen zeigen.
Das hat mehrere Ursachen. Viele Funddaten werden von ehrenamtlich Tätigen in ihrer Freizeit erfasst. Dadurch sind einige Gegenden gut untersucht, andere weniger. Wenn in einer Gegend keine Funde mehr stattfinden, kann das an einem erloschenen Biotop liegen, aber auch daran, dass dort niemand mehr die Biotope kontrolliert. Umgekehrt können neue Biotope schon immer bestanden haben und wurden früher vielleicht nur noch nie untersucht. Dies zeigt, wie wichtig die Beteiligung an der Arterfassung durch uns alle ist.
Einige Daten fehlen auch deshalb, weil noch weitere parallel geführte Erfassungen laufen, z.B. auf iNaturalist, Observation.org oder Naturgucker. Diese werden weder untereinander noch mit der hier verwendeten Datenbank synchronisiert. Zusätzlich fehlen hier die Erfassungen an Amphibienzäunen, die gesondert erfasst werden.
Daher zeigen die Karten nur eine tendenzielle Übersicht. Bei jeder Art sind drei Karten vorhanden. Um einen Vergleich der Entwicklung zu ermöglichen, sind aktuelle Daten (ab Januar 2000 bis Juni 2024) den älteren (bis Dezember 1999) gegenübergestellt. Für diese Auswertung konnten softwarebedingt nur Daten mit eindeutigem Datum des Fundes genutzt werden. Funde, die nur mit einer Jahreszahl eingetragen wurden, werden in „von-bis“-Abfragen ignoriert. Das betrifft vor allem ältere Funde, aber auch einige neuere.
Die erste Karte mit allen Funddaten ohne Datumsfilter zeigt deshalb meist deutlich mehr Fundorte, wie hier am Beispiel des Feuersalamanders zu sehen ist. Hier und auch bei anderen Arten zeigt sich der bekannte Rückgang von Vorkommen. Andererseits gibt es in einigen Gegenden auch mehr Funde, was an mehr aktiven Herpetologen liegen kann oder an dort stabilen Polulationen.
Nicht angegeben sind hier Arten, die in Sachsen nicht autochthon vorkommen (u.a. Sumpfschildkröte, Smarageidechse, Geburtshelferkröte). Als Ausnahme wurde die Mauereidechse mit aufgenommen, da sie sich bei uns in einigen Gegenden stark ausbreitet. Die Würfelnatter kommt nur an einer Stelle in Sachsen vor. Da insofern ein Vergleich ihrer Ausbreitung zwischen heute und früher wenig Sinn ergibt, fehlt sie hier.
Autor: Frank Böhm, 24.06.2024