Zum bereits 30. Mal veranstaltete der Landesfachausschuss für Feldherpetologie und Ichthyofaunistik im NABU Sachsen das Feldseminar „Feldherpetologische Tage“. Da für 2023 als Ort Dresden ausgewählt wurde, war das für einige unserer Stadtgruppenmitglieder eine willkommene Gelegenheit, sich daran zu beteiligen.
Der Exkursionsschwerpunkt der dreitägigen Veranstaltung war die Dresdner Heide mit einigen angrenzenden Gebieten. Am ersten Abend eröffnete Wolf-Rüdiger Große die Veranstaltung zunächst mit einem kurzen Überblick über die Geschichte des Landesfachausschusses, der gerade sein 50. Jubiläum begangen hatte. Genau wie unsere DGHT-Stadtgruppe hatte die Organisation der Sächsischen Feldherpetologen in der DDR als Fachgruppe im Kulturbund begonnen. Während wir uns nach 1989 der DGHT als Dachverband anschlossen, wählte der Landesfachausschuss den NABU als solchen.
Anschließend stellte Holger Lueg (Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, LfULG) das Exkursionsgebiet vor. Er hatte sich als ortskundiger Experte für die Auswahl der Exkursionsziele zur Verfügung gestellt und sich dazu die Unterstützung weiterer Fach- und Ortskundiger versichert. Von ihm wurde auch ein neuer Ansatz zur Kartierung von Gewässern vorgestellt, die einen leichteren Umgang für die Anwender und eine einfachere Auswertung in den zuständigen Ämtern ermöglichen sollten.
Die erste Abendexkursion fand im Anschluss statt. Besucht wurde ein Golfplatz am Heiderand, auf dem sich mehrere, teils künstliche, Teiche befinden. Der Betreiber hatte uns die Begehung ermöglicht und begleitete uns über das Gelände, wo wir bald Teiche ausleuchteten und Amphibienfallen auslegten, die am nächsten Tag kontrolliert werden sollten. Anschließend fuhr eine kleine Gruppe noch zu einem Biotop in einer anderen Gegend, um dort für den nächsten Nachmittag Molchfallen ins Wasser zu legen.
Am Sonnabend trafen wir uns an einem vereinbarten Platz in der Heide. Dort teilten wir uns in Gruppen auf, die verschiedene Biotope in der Nähe untersuchen sollten. Dabei wurde auch das neue Kartierungssystem seinem Praxistest unterzogen.
Gefundene Tierarten waren neben Teichmolch, Gras- und Springfrosch, Erdkröte, Wasserfroschkomplex, Zauneidechse und Ringelnatter auch diese:
Nachmittags fuhren wir in ein Biotop, in dem es möglicherweise das größte Kammmolchvorkommen Dresdens gibt. Der Inhalt einer einzigen, gestern ausgelegten Molchfalle schien das zu bestätigen:
Am Sonntag war die Glattnatter unser Thema. Wir besuchten einen abgetrennten Biotop, der als „Ersatz-Maßnahme“ für diese Schlange und für Zauneidechsen angelegt wurde. Da uns an diesem Tag ein Mitarbeiter des Umweltamtes begleitete, durften wir das Gelände betreten.
Ausgelegte „Schlangenbretter“ deuteten ein leichtes Auffinden der Tiere an. Leider fanden wir weder Glattnattern noch Blindschleichen oder Zauneidechsen. Möglicherweise war es darunter bereits zu warm, im Gelände selbst war es auch zu windig.
Zum Abschluss des Tages besuchten wir noch einen letzten Biotop, in dem eine Naturschutzmaßnahme vorgestellt wurde. Und dort konnte, obwohl niemand mehr darauf gehofft hatte, tatsächlich noch eine Glattnatter gefunden werden.
Damit hatte die Veranstaltung einen passenden Abschluss gefunden.
Die Feldherpetologischen Tage 2023 fanden vom 12. – 14.05.2023 in Dresden statt.
Text und Fotos: Frank Böhm