Der in Frankreich, Spanien und Portugal vorkommende Marmormolch ist eine relativ einfach zu haltende Tierart, die sich zu Hause auch gut nachziehen lässt. Von manchen Haltern werden diese Molche ganzjährig in Aquarien mit kleinem Landteil gehalten, allerdings kommt man dem natürlichen Lebensrhythmus der Art entgegen, wenn man ihr in der zweiten Jahreshälfte einen reinen Landaufenthalt ermöglicht.

Marmormolch, Weibchen
Weibchen im Terrarium

Im hier beschriebenen Fall werden die Tiere in Becken gehalten, die einen entnehmbaren Landteil besitzen. So kann die Funktion der Becken leicht vom Betrieb als Aquaterrarium auf die Verwendung als Terrarium geändert werden. Der Landteil wird hier mit höhenverstellbaren Kunststoff-Untersetzern abgestützt, möglich sind aber auch fest eingeklebte Schienen an den Seitenscheiben, umgedrehte Blumentöpfe oder andere Varianten.

Landteil in Aquaterrarium
Eingesetzter Landteil, nur mit Bodengrund, noch ohne Einrichtung
Aquaterrarium
Aquaterrarium mit Landteil, seitliche Ansicht

In dem dunklen Bereich unter dem Landteil halten sich die Molche gern auf. Da zwischen der Wasseroberfläche und der Landteil-Unterseite ein Luftbereich vorhanden ist, können die Tiere auch hier zum Luftholen auftauchen. Weil sich Wasserpflanzen in diesem hinteren Teil wegen des Lichtmangels nicht halten würden, kann man den Tieren dort ein paar Zweige ins Becken legen, so dass sie mit deren Hilfe ihren Aufenthaltsbereich im Becken auch vertikal wählen können. Zu beobachten ist, dass die Molche sich dort gern im Bereich kurz unter der Wasseroberfläche aufhalten.

Bereich unter Landteil

Da sich die Tiere ohnehin meist lieber im abgedunkelten hinteren Beckenbereich aufhalten, ist für sie keine zusätzliche Beleuchtung notwendig. Diese könnte aber für die Wasserpflanzen empfehlenswert sein, sofern das Becken nicht genug Tageslicht erhält. In den verwendeten Becken kommen deshalb LED-Leuchten zum Einsatz.

Männchen im Wasser

Gefüttert werden erwachsenen Tiere am einfachsten mit Regenwürmern, es können aber auch Mückenlarven und andere verfügbare Wasserbewohner gegeben werden. In diesem Video fressen die Molche Bachflohkrebse und Eintagsfliegenlarven:

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Wenn die Tiere mit der Eiablage beginnen, ist es empfehlenswert, die Wasserpflanzenabschnitte mit den Eiern aus dem Becken zu entnehmen, um Verluste zu vermeiden. Die Eiablage kann sich über mehrere Wochen hinziehen. Sinnvoll ist dann, die kleineren Larven von größeren Exemplaren zu trennen, um Kannibalismus zu vermeiden. 2014 erstreckte sich die Eiablage von zwei Weibchen über 6 Wochen. In dieser Zeit konnten 224 Eier entdeckt und aus dem Becken entnommen werden. Leider entwickelte sich der Großteil davon nicht sondern verpilzte, so dass nur 35 Larven schlüpften, von denen sich 25 Jungtiere bis zur Metamorphose entwickelten.

Larven wenige Tage nach dem Schlupf
Larven wenige Tage nach dem Schlupf
Marmormolch (Triturus marmoratus), Larve mit Vorderbeinen
mehrere Wochen alte Larve mit Vorderbeinen
Larven Marmormolch
weit entwickelte Larven
Jungtier kurz vor Metamorphose
Jungtier kurz vor Metamorphose
Jungtier mit Kiemenresten während Metamorphose
Jungtier mit Kiemenresten während Metamorphose

Wenn die erwachsenen Tiere sich nach der Laichzeit fast nur noch an Land aufhalten, können sie in ein Terrarium umgesetzt werden. Dieses wird ähnlich wie ein Terrarium für Feuersalamander eingerichtet. Bewährt hat sich ein Bodengrund aus Lehm, denn dieser speichert Feuchtigkeit sehr gut. Darauf werden einige Rindenstücke und Moospolster gelegt. Die Tiere klettern auch gern an senkrecht aufgestellten Rindenstücken herum. Einen Wasserbehälter benötigen Marmormolche während des Landaufenthalts nicht unbedingt, allerdings ist zu beobachten, dass sie nachts gern sehr flache Wasserstellen mit nur wenigen Millimetern Wasserstand aufsuchen. Zum Einsatz kommt deshalb eine flache Tonschale.

Marmormolch im Terrarium
Männchen an Land

Marmormolche sollten ausreichend kühl überwintert werden, um einen natürlichen Jahresrhythmus zu simulieren. Bewährt hat sich die Überwinterung im Kühlschrank bei etwa 5 °C.

Text, Fotos und Video: Frank Böhm